17. Febr. 2010

Die Geldbeutelwäsche in Wolfach im Kinzigtal ist ein besonderer Brauch am Aschermittwoch im Rahmen der Wolfacher Fasnet. Bereits um 1865 lässt sich die Geldbeutelwäsche als Abschluss der Fasnet in Wolfach nachweisen. Die Geldbeutelwäsche startet um 13 Uhr am Mittwoch Mittag. Es gehen zunächst 20 Wäscher durch das Wäschergässle in Wolfach und die Hauptstraße zur Klagemauer vor dem Finanzamt. Dort beweinen sie in stiller Trauer ihre leeren Geldbeutel. Dann geht der Trauermarsch weiter an den Stadtbrunnen, wo die Geldbeutelwäscher ihre Geldbörsen waschen und bürsten, zum Trocknen auf eine Leine hängen und unter Tränen und lautem Wehgeschrei ihr ganzes Leid über das in der Fasnetzeit verprasste Geld beklagen. Danach geht es weiter in das Hotel Krone, wo einer der Wäscher unter dem Geheul seiner Mitbrüder eine Trauerrede hält, bevor die Gemeinschaft der Trauernden mit Löffeln aus einem Topf Stockfisch essen. Die Geldbeutelwäsche endet mit einem kurzen Empfang im Wolfacher Rathaus, bei dem der Bürgermeister nach einem kleinen närrischen Wortgefecht mit den Wäschern wieder seine Tätigkeit im Rathaus aufnehmen darf.

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