15. Febr. 2016

Der Morgestraich am Montagmorgen nach Aschermittwoch startet exakt um 4.00 Uhr und ist alljährlich der Auftakt der genau 72 Stunden ("drey scheenschte Dääg") dauernden Basler Fasnacht. Zu diesem Zeitpunkt wird die Innenstadt vollständig verdunkelt. Das einzige Licht kommt von den Laternen der Cliquen, die darauf ihre Umzugs-Themen präsentieren. Auf das Kommando „Morgestraich - vorwärts marsch!“ ihres Tambour-Majors setzen sich die Cliquen in Bewegung. Als "Cortèges" werden die Fasnachts-Umzüge bezeichnet, die am Montag- und Mittwochnachmittag durch die Innenstadt stattfinden. Zu den vielseitigen Spott-Themen gehörten in diesem Jahr u.a. der Einkaufstourismus von Schweizern im benachbarten Baden-Württemberg sowie das Ladensterben in Basel ("Mer mache dicht!"), welches auch die "Blaggedde 2016" mit einem sich schließenden Rollladen charakterisiert.

Die heutige Morgestraich-Tradition begann 1833 mit dem ungesetzlichen Morgestraich von Samuel Bell. 1835 fand mit offizieller Duldung um 4.00 Uhr morgens ein Morgestraich statt - diese Uhrzeit hat sich bis heute erhalten. Seit 1911 wird die Fasnacht vom Fasnachts-Comité organisiert, das in allen Fragen der Fasnacht als offizieller Ansprechpartner fungiert. Das Comité gibt auch die Fasnachts-Plaketten („Blaggedde“) heraus. Diese gibt es in vier Ausführungen zwischen CHF (Schweizer Franken) 8 und 100 (Kupfer: CHF 8, Silber: CHF 16, Gold: CHF 45, Bijou = Echtsilber mit Vergoldung: CHF 100). Der Reinerlös wird an die Fasnachtsgruppen weitergegeben. Es wird zwar von Besuchern nicht explizit verlangt, aber erwartet, dass sie eine Plakette kaufen, um die Finanzierung der Gruppen weiterhin sicherzustellen.

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