15. Febr. 2009
Bräunlingen, ein traditionelles Hexennest, ist bekannt durch seine Urhexen. Erste urkundliche Erwähnung des Hexenlaufens ist eine Bekanntmachung der Stadt vom 11. Februar 1823. Vor der Stilisierung der Urhexen - nach dem zweiten Weltkrieg - wird von den sogenannten "wilden Hexen" gesprochen. Die Anzahl der Urhexen ist auf 16 limitiert. Die Holzmaske, von Falten zerfurcht mit übergroßer abgewinkelter Nase, übergroßen Augenbraunen und Warzen auf Stirn und Nase, hat ein hämisches Grinsen. Das rote Kopftuch wird von einem Drahtgestell gehalten. Auf dem Häs sind sieben Blätze (Flicken) aufgenäht. Sie tragen Strohschuhe und sind mit Besen und "Schese", einem geflochtenen Kinderwagen, bewaffnet. Eröffnet wird das jährliche Hexenlaufen an Maria Lichtmess. Ab diesem Tag verkleiden sich die Kinder der Stadt als kleine Hexen. Das Hexenrad, ein Holzstamm, wird von einem Stier gezogen. Am Hexe-Sunntig treten die Urhexen gemeinsam mit den "Krummen Hexen" und wilden Hexen in Aktion. Dieser Tag endet mit dem Hexenfeuer am Nikolausbrunnen.