Rock of Ages 2013 - Teil 1
26.-27. Juli 2013Das 8. Rock of Ages präsentiert sich am kommenden Wochenende - und es soll saumäßig heiß werden!
Programm am Freitag, 26.7.13:
- 17.00-18.00 Uhr - Victory
- 18.10-19.10 Uhr - Pink Cream 69
- 19.25-20.25 Uhr - Leningrad Cowboys
- 20.40-21.55 Uhr - Subway to Sally
- 22.25-24.00 Uhr - Alan Parsons Live Project
Programm am Samstag, 27.7.13:
- 11.30-12.10 Uhr - Razzmattazz
- 12.20-13.10 Uhr - Subsignal
- 13.20-14.10 Uhr - Tri State Corner
- 14.25-15.25 Uhr - Maiden United
- 15.40-16.40 Uhr - Cactus
- 16.55-18.00 Uhr - Mother's Finest
- 18.15-19.30 Uhr - Krokus
- 19.45-21.00 Uhr - Doro
- 21.20-23.55 Uhr - Avantasia
Festival-Bericht des "Schwäbischen Tagblatt" vom Montag, 29. Juli 2013:
Heiß war es beim achten Rock of Ages in Seebronn - mörderisch heiß. Der Stimmung der Fans tat das keinen Abbruch. Sie feierten fröhlich mit den Leningrad Cowboys, Subway to Sally, Alan Parsons Project, Avantasia und ein paar weiteren Bands.
Cowboyhüte schützten viele der knapp 9000 Hardrock-Fans beim Rock of Ages-Festival vor der Sonne. Von der Bühne heizten Subway to Sally und Doro kräftig ein. Alan Parsons und Avantasia bildeten mit ihren Konzeptshows jeweils den opulent orchestrierten Abschluss der Festivaltage.
Die Band ist da, doch wo sind Drehleier und Dudelsack von Subway to Sally? Für Veranstalter Horst Franz beginnt das Festival stressig. Der LKW der die Instrumente transportieren soll ist auf einem slowenischen Bergpass liegen geblieben. Als Franz einen Helikopter und Überflugrechte für Österreich organisieren will, springt der Laster plötzlich doch noch an. Mit den letzten Takten der Band Leningrad Cowboys trifft er ein.
Subway-Sänger Eric Fish lässt sich vom Publikum auf Händen tragen, spuckt Feuer mit Fackeln und initiiert ein Fitnessprogramm für die Fans. Beim Lied "Das Schicksal" bilden sie ein Loch in der Menge und rennen im Kreis herum, weil man - so der Text- vor seinem Schicksal nicht davonlaufen kann. Stimmungsvoller Höhepunkt der Mittelalter-Rocker ist der Mitgröl-Klassiker "Blut, Blut Räuber saufen Blut, Raub und Mord und Überfall sind gut." Schlagzeuger Simon Schmitt spricht hinterher von einer der besten Shows der Band: "Wir wussten bis zuletzt nicht, ob wir auftreten können und das Adrenalin hat sich dann auf der Bühne entladen."
Etwas ruhiger wird es anschließend bei Alan Parsons Live Project. Das Publikum in den ersten Reihen tauscht sich aus, die reiferen Semester treten nach vorne. Als Sänger hat die Projektband Kip Winger engagiert, der auch schon Sideman von Alice Cooper war. Er interpretiert die Hits wie "The Raven" und "Eye in the Skye" etwas rockiger, hat aber in den Augen einiger Fans nicht die Bühnenpräsenz von Stammsänger P. J. Olsson.
Drückende Hitze am Samstag. Ein Feuerwehrschlauch und ein improvisierter Swimming-Pool verschaffen den Zuschauern neben der Bühne etwas Kühlung. Hinterm Sportheim haben die Bands Container, in denen sie sich umziehen können. Dort haben nur Crewmitglieder und Prominente wie Oberbürgermeister Stephan Neher und Ortsvorsteher Ludwig Wellhäuser Zutritt. Kulturelle Fortbildung für den OB: "Ich kenne keine einzige Band, die hier auftritt", gibt er zu.
Kaum ist Neher gegangen, findet hinter den Kulissen eine Art Klassentreffen statt. Die Bands Cactus, Maiden United, Mothers Finest, Krokus und Doro waren schon mehrfach auf den Horst Franz-Festivals Bang Your Head und Rock of Ages engagiert. Man kennt sich und schätzt sich.
Bereits um elf Uhr Morgens müssen Razzmatazz aus Metzingen auf die Bühne. "Wir waren bereits im Urlaub und haben dann überraschend den Opener-Contest gewonnen", sagt Frontmann Tom Schaupp. Gleich nach der Autogrammstunde fährt er zurück zur Familie in den Italien-Urlaub. Einen Vorteil hat der Auftritt in der Mittagshitze allerdings: Die Musiker können die Auftritte der anderen Bands anschauen.
Maiden United-Sänger Damian Wilson und Subsignal-Drummer Danilo Batdorf mischen sich unter die Fans vor der Bühne. Aus dem Nachmittagsprogramm ragen Mothers Finest mit funkigem Hard-Rock und schriller Sängerin heraus. Joyce Kennedys Outfit kann als Voodoo Gothic Punk mit Pudelfrisur nur unzureichend beschrieben werden. Ihre Stimme steht der Frisur in nichts nach. Rockige Gitarrenriffs und Power, die an AC/DC erinnert, charakterisieren die Schweizer Rockband Krokus. Sänger Mark Storace überzeugt mit Reibeisenstimme und lächelt einen Stolperer auf dem Laufsteg gekonnt weg.
"Ich will eure Fäuste sehen!" fordert Doro Pesch das Publikum bei ihrem Song "Raise your fist" auf. Rockröhre Pesch fegt über die Bühne und verbreitet Stimmung in den vorderen Reihen. Als "Metall-Oper" bezeichnet sich das Projekt Avatasia. Welche Geschichte sich genau auf der Bühne abspielte, verstehen nur Eingeweihte. Ex-Mr. Big Sänger Eric Martin erzählt Anekdoten aus seiner Kindheit in Heidelberg und ein Bekenntnis auf Deutsch: "Ick liebe dicke Ärsche". Passend zum heraufziehenden Gewitter spielt die Band "Shelter from the rain".