4. - 6. August 2011

Das Metal-Open-Air-Festival in dem Dorf Wacken war mal wieder das Gößte. Und laut war's sowieso - wie der Werbe-Slogan 2011 auch versprach: LOUDER THAN HELL. Vor 22 Jahren organisierten ein paar Fans zum ersten mal auf einem Rübenacker diese "härteste, schnellste und lauteste" Freiluftveranstaltung. Die Dorfstraße runter und hinter der dritten Kuhweide rechts. So etwa lautet die Wegbeschreibung zur Veranstaltung, die von Eingeweihten je nach Sichtweise entweder als der Untergang des christlichen Abendlandes oder als das wichtigste Kultur-Ereignis des Sommers betrachtet wird. 22 Jahre ist es her, dass ein paar Metal-Fans auf einem Rübenacker 70 Kilometer nördlich von Hamburg zum ersten Mal diese Freiluftveranstaltung organisierten. Heute gilt das Wacken Open Air (W:O:A) als mächtiger Wirtschaftsfaktor in der strukturarmen Region. Wie jedes Jahr zog es auch an diesem ersten August-Wochenende um die 85 000 Besucher aus aller Welt in den hohen Norden der Republik - und seit Monaten hieß es "sold out".

Das von Donnerstag bis Samstag dauernde Festival dröhnt mit einer Lautstärke von 120 Dezibel durch die beschauliche 1800-Seelen-Gemeinde - und alle sind bestens drauf! Die Hauptstraße ähnelt (fast) dem Times Square in New York und es gibt so ziemlich alles, was das Herz begehrt. Aber alles zu sehr fairen Preisen. Ob alt oder jung - alle sind irgendwie in das WOA integriert. Metal ist hier mehr als bodenständig und den Metal-Gruss kann wirklich jeder. Die Kids rauschen mit ihren getunten Kettcars durch die Hauptstraße und transportieren überwiegend flüssigen Proviant zu den Campfields. Unsere 820 Kilometer Anfahrt aus dem entfernten Schwabenländle haben sich wieder mal gelohnt - denn wir befinden uns in diesen Tagen förmlich am Nabel der Welt. Dass sich hier "Fuchs und Has gute Nacht sagen", stimmt zumindest in dieser Woche absolut nicht.

Auch wenn die Wettervorhersage für die Region noch so schlecht ist: für Wacken macht der Herrgott eine Ausnahme - denn der Regen endet pünktlich zur Festival-Eröffnung am Donnerstag um 15.55 Uhr. Und setzt erst wieder zur Schlafzeit ein bzw. Sonntagfrüh, als das WOA 2011 dem Ende entgegen geht. Der Start des 22. WOA vollzieht sich auf der "Black Stage" - einer von drei riesigen, nebeneinander liegenden Bühnen. Neben den Veranstaltern mit dabei als Special Guests u.a. Doro & U.D.O. - sodann kaspert der "Türke" Bülent Ceylan auf der Bühne und paddelt zum Schluss noch mit seinem Schlauchboot in der Menschenmasse herum. Apropos Motiv-Vielfalt in Wacken: intergalaktisch wäre untertrieben - egal ob Festival-Gelände, Wackinger Village oder an einer der anderen Locations - überall und jederzeit warten Überraschungen.

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